es ist mir hier aufgefallen, dass bei Beziehungsfragen eigentlich nie von jemandem der Punkt der Ehe erwähnt oder gedeutet wird. Obwohl John Frawley den für unverzichtbar hält bei dem Thema. Die Formel ist Haus 1 + Haus 7 - Venus.
Daher meine Frage: Habt ihr Erfahrung damit, ihn zu deuten bzw. warum bezieht ihr ihn nicht in die Deutung von Beziehungsfragen ein?
Hallo Chanda, du erlaubst, dass ich da insoweit generalisiere zu fragen, ob inwieweit generell Sensitive Punkte in Fragehoroskopen Berücksichtigung finden können. Zu Partnerschaften, sofern diese von dauerhafter Art sind, jedenfalls daraufhin angelegt sind. Ich denke (Erfahrung), dass die direkte Halbsumme / beachtet werden sollte (wiederum generell gedacht). - Zu Letzterem wäre evtl. mal ein eigener Faden denkbar. Gruß, Klaus
Zitat von Klaus im Beitrag #2Hallo Chanda, du erlaubst, dass ich da insoweit generalisiere zu fragen, ob inwieweit generell Sensitive Punkte in Fragehoroskopen Berücksichtigung finden können. Zu Partnerschaften, sofern diese von dauerhafter Art sind, jedenfalls daraufhin angelegt sind. Ich denke (Erfahrung), dass die direkte Halbsumme / beachtet werden sollte (wiederum generell gedacht). - Zu Letzterem wäre evtl. mal ein eigener Faden denkbar. Gruß, Klaus
Hallo Klaus,
ich denke, da gibt es verschiedene Ansichten. Aber laut Frawley und Bergbauer kann man zumindest den Punkt der Ehe bei Beziehungsfragen berücksichtigen. Mit Halbsummen habe ich bis jetzt kaum gearbeitet. Ja, vielleicht kannst du diesbezüglich mal einen eigenen Faden aufmachen, mit einem Beispiel.
genau die von Klaus ins Spiel gebrachte Halbsumme SO/MO beleuchtet das Problem, das mich davon abhält, oder besser, mich bisher davon abgehalten hat, die sog. Arabischen Punkte (AP) in der Stundenastrologie zu verwenden.
Die traditionelle Astrologie hat bis zu den Arabern, die selbst eine Vielzahl von AP eingeführt haben, die funktionellen Grund- lagen der AP nicht zu erklären vermocht. Erst Alfred Witte hat erkannt, daß die Sensitiven Punkte, zu denen die AP gehören, auf die Halbsummen zurückzuführen sind, wodurch erst auch die AP rational nachvollziehbar werden.
Ein weit verbreiterter Eklektizismus unterschiedlichster Techni- ken verdirbt die doch so vorteilhafte Stringenz der traditionel- len Stundenastrologie. Und weshalb sollte man dann nicht auch die Transneptuner berücksichtigen, und vielleicht neben vielem anderen auch die unterschiedlichsten Häusersysteme?
Wo wäre denn die Grenze, ab der man sich in dem Eklektizismus der unterschiedlichsten Techniken und Astrologieschulen verlie- ren würde?
Ich liebe die 22 unterschiedlichen Horoskope der Hamburger Schule mit ihren jeweils 12 Häusern, käme aber niemals auf die Idee, den Versuch zu unternehmen, diese in die traditionelle Ge- burts, geschweige denn in die Stundenastrologie einzubeziehen.
Aber ja, den unschuldigen Punkt der Ehe kann man ja einmal prü- fen. Bisher hat sich für mich in der Stundenastrologie noch nie ein vernünftiges Ergebnis mit den Arabischen Punkten gezeigt.
Ich (AC) und DU (DE), wir lieben (VE) uns, und zwar so, wie es der himmlische Zustand des Herrschers des sich daraus ergeben- den Sensitiven Punktes anzeigt.
Hallo JZM, d'accord: es kann nicht darum gehen, das Instrumentarium der Stundenasztrologie unnötig aufzublähen. Aber ich wundere mich schon, dass desungeachtet Frawley - von dir ja geschätzt - den oben von Chanda genannten Sensitiven Punkt "zugelassen" hat. Passt irgendwie nicht ganz zusammen. Gruß, Klaus
ich zitiere Frawley aus "Die wahre Stundenastrologie - das Lehrbuch": "Der Punkt der Ehe: AC+DC-Venus Dieser Punkt spielt eine wichtige Rolle in vielen Beziehungsfragen. Ich benutze ihn mehr, als alle andere Punkte zusammen genommen."
Er nutzt auch: Den Punkt der Scheidung, Den Punkt des Rücktritts und der Entlassung", den Punkt des Todes und den Punkt der Operation, der gedreht zum Punkt der Krankheit wird.
Dennoch empfiehlt er, nicht noch weitere Punkte zur Deutung dazuzunehmen, obwohl es noch ungezählte gibt.
Ich selbst habe bis jetzt noch keine überzeugende Erfahrung mit dem Punkt der Ehe gemacht. Häufig ist es auch so, dass der Signifikator dieses Punktes identisch ist mit einem der Hauptsignifikatoren (bei Mann und Frau sind es ja zusammen immerhin schon 5 Planeten). Deshalb interessiert mich die Erfahrung von anderen.
Viele Grüße Chanda
PS: In einem anderen Forum antwortete mir eine Frau auf die Frage "was ist, wenn der Signi für den Punkt der Ehe derselbe wie einer der Hauptsignis ist?", dass dann derjenige (Mann oder Frau) ein besonderes Interesse an der Beziehung hätte.
Hallo Chanda, Lots/Sens.Punkte ... etliche Sensitive Punkte, sie finden sich auch reichlich im Astroprozessor. Nun wundere ich mich doch ein wenig über Frawley, er scheint da ja nicht wenige der Sensitiven Punkte zu nutzen... Gruß, Klaus
die ich in Post 12 aufgeführt habe, nutzt Frawley für die Stundenastrologie.
Für die traditionelle Gebutsastrologie nutzt er teilweise andere und insgesamt deutlich mehr. Da wird z.B. zur Deutung eines Radix für jedes der 12 Häuser ein sensitiver Punkt genommen, der in die Deutung des speziellen Hauses einbezogen wird.
Viele Grüße Chanda
PS: In Astroplus gibt es auch reichlich Punkte, die man einstellen kann.
Zitat von Klaus im Beitrag #11Hallo JZM, d'accord: es kann nicht darum gehen, das Instrumentarium der Stundenasztrologie unnötig aufzublähen. Aber ich wundere mich schon, dass desungeachtet Frawley - von dir ja geschätzt - den oben von Chanda genannten Sensitiven Punkt "zugelassen" hat. Passt irgendwie nicht ganz zusammen. Gruß, Klaus
Hallo Klaus,
bevor ich antworte, würde ich gerne noch erfahren, was Dich genau verwundert, denn auch aus Deinem anschließenden Dia- log mit Chanda wird mir das nicht deutlicher.
Danke!
(Übrigens auch für den Link in#13 auf die Lots/... !)
"Aber ja, den unschuldigen Punkt der Ehe kann man ja einmal prü- fen. Bisher hat sich für mich in der Stundenastrologie noch nie ein vernünftiges Ergebnis mit den Arabischen Punkten gezeigt. "
Zu hören, dass Frawley AP nimmt zum einen - und dann zum anderen das Obige zu lesen - das hatte mich verwundert, eben da du ja "Frawley-orientiert" bis (will nicht sagen "hörig"!) Das müssen wir nun aber nicht im Detail verhandeln...
"hörig" ist ja nun reichlich starker Tobak! Daher will ich dieses reichlich schiefe Bild, welches Du da von mir im Forum zeichnest, richtigstellen.
Meine wiederholte Feststellung, Frawley sei einer der wenigen, wenn nicht der einzige, der gegenwärtigen astrologischen Autoren, der Lilly am nächsten kommt, hat nach wie vor Gültigkeit für mich.
Seine abweichende Meinung zum Zeichenwechsel und seine daraus folgende, ebenfalls den Lehren Lillys wi- dersprechende Auffassung zum Leerlauf, sowie sein Postulat negativer Rezeptionen etwa, lehne ich dennoch ab!
Einem echten Lilly-Fan Frawley-Hörigkeit zu unterstellen, ist schlicht falsch.
hallo JZM, da ist ein "Sorry" fällig, meinerseits. Du bist definitiv kein willenloser Adlatus, auch im Kontext der Stundenastrologie. Freundliche Grüße, Klaus
PS: In einem anderen Forum antwortete mir eine Frau auf die Frage "was ist, wenn der Signi für den Punkt der Ehe derselbe wie einer der Hauptsignis ist?", dass dann derjenige (Mann oder Frau) ein besonderes Interesse an der Beziehung hätte.
Hallo Chanda,
viele leiten auch bei Fragen aus der Identität vom Signifikator des Fragers und des Nachgefragten das große Interesse des Fragers am Fragegegenstand ab. Häufig wird sogar allein mit dieser Identität die Bejahung der Frage begründet.
Das ist jedoch nicht richtig, denn in diesen Fällen übernimmt der Mond für den Frager die Rolle des Stellvertreters, denn derselbe Signifikator kann nicht den Frager und das Nachge- fragte gleichzeitig signifizieren.
Dasselbe muß dann aber auch für Deine Frage gelten. Wenn also Herrscher des sensitiven Punktes und der eines der Haupt- signifikatoren identisch sind, dann muß der Haupsignifikator vom jeweils zuständigen Kosigifikator ersetzt werden, also vom Mond für den Frager, und von Venus für die weibliche, oder von der Sonne für die männliche Partei.
Der Grund für die Ersetzung durch die Kosignifikatoren Mond, Venus und Sonne besteht darin, daß anders das Verhältnis zwischen den jeweiligen Signifikatoren der Frage nicht bewer- tet werden kann.
mein erster Beitrag hier, nachdem ich schon einige Zeit auf astrologisch.eu tätig bin.
Zitat von Chanda im Beitrag #1es ist mir hier aufgefallen, dass bei Beziehungsfragen eigentlich nie von jemandem der Punkt der Ehe erwähnt oder gedeutet wird.
Die Lospunkte („Arabischen Punkte”) sind anscheinend ein sehr altes Element der Astrologie (spätestens im 2. oder 3. Jhdt. v. Chr.). Rafael Gil Brand erwähnt im „Lehrbuch der Klassischen Astrologie” folgende vier „Ehepunkte”:
Punkt der Ehe (Männer): - + AC Punkt der Ehe (Frauen): - + AC
oder (nach Hermes):
Punkt der Ehe (Männer): - + AC Punkt der Ehe (Frauen): - + AC
Erik van Slooten erwähnt zusätzlich „deinen”:
AC + DC -
Alle diese Punkte werden bei Tag- und Nachthoroskopen gleich berechnet, aber (bis auf deinen) nach Geschlecht verschieden.
Rafael Gil Brand schreibt, dass die Formeln mit und die erotisch/sexuelle Seite der Ehe, die mit die Verpflichtung und Lebensweise, die „Institution Ehe” beschreiben. Das erscheint mir schlüssig. Und er meint mit Guido Bonatus, dass die Regel war, diese Punkte (und vor allem ihre Dispositoren!) dann zusätzlich anzusehen, wenn die üblichen Signifikatoren einem nichts Deutliches zeigen. Ein Lospunkt darf nie für sich alleine gedeutet werden! Sie wurden und werden sowohl in Stundenhoroskopen, als auch in Geburtshoroskopen u.a. verwendet.
Der Ehepunkt, der AC + DC - Venus beinhaltet, ist natürlich gedreht derselbe. John Frawley behauptet, dass nur dieser in seinen Stundenhoroskopen eine Rolle gespielt hat. Und dass er die anderen Punkte nur für die Geburtsastrologie für relevant hält.