Wenn man den Lehren von William Lilly folgt, dann befindet sich der Mond, trotz eies Zeichwechsels vor der Vollendung einer Konjunktion oder eines Aspekts mit einem anderen Planeten, dann nicht im Leerlauf, wenn er sich zur Zeit der Frage bereits in Applikation auf den anderen Planeten befindet.
Das ergibt sich eindeutig aus Lillys Definition des Leerlaufs sowie sämtlchen seiner einschlägigen Beispielhoroskope. Die entsprechende Diskussion ist in England abgeschlossen, nachdem Sue Ward die fehlgehenden Folgerun- gen einer ausführlichen Arbeit von Maurice McCann eindeutig widerlegen konnte.
Diesen Status hat man im deutschen Sprachraum, haben die hiesigen Auto- ren bisher noch kaum oder überhaupt nicht zur Kenntnis genommen.
Deborah Houlding hat auf ihrer Website Skyscript mehrfach dargelegt, wie sie und viele andere, unter anderem auch John Frawley, die Rezeption der Lehren Lillys im Studium bei Olivia Barclay miterlebten. Barclay hatte nach ih- ren eigenen Aussagen, so Houlding, die Lehren Lillys über den Leerlauf der Planeten ursprünglich mißverstanden und daher nicht im Sinne Lillys darge- stellt, ihren Irrtum aber später unmißverständlich eingestanden.
Doch habe diese Richtigstellung einige ihrer Studenten aber offenbar nicht er- reicht, so beispielsweise auch John Frawley nicht.
ZitatDoch habe diese Richtigstellung einige ihrer Studenten aber offenbar nicht er-reicht, so beispielsweise auch John Frawley nicht
Nun, John Frawley...... ich habe nach ihm zunächst gelernt, während des Kursus nach Lilly gedeutet, dann auf Frawley umgeschrieben, weil sonst das richtige Ergebnis falsch war ... und 2 Lektionen vor Ende des Kursus die Brocken hingeworfen, die Frawley Bücher habe ich schnell verkauft. Diskussionen darüber führe ich nicht.... denn das ist mein persönlicher Geschmack. Ich kann mit Populisten, Rechthabern und Ideologen, die nichts anderes als ihre Sicht gelten lassen, nichts anfangen.
Auch in der mittelalterlichen Astrologie wird ein Planet in gewisser Weise über die Zeichengrenze gedeutet. Es hat einen Sinn - wie bspw., dass noch ein Hindernis überwunden werden muss, bis sich etwas manifestiert.
Zitat von glomph im Beitrag #4 vielleicht noch ein Wort zu den Orben,
Hallo Glomph,
gerne nehme ich Deine Anregung auf und erläutere die in diesem Zu- sammenhang noch fehlende Definition der Applikation (wie auch die der Separation), in allem der Lehre Lillys folgend.
Jeder Planet besitzt einen eigenen Wirkkreis, der im Wesentlichen festliegt und jeweils sowohl vor als auch hinter dem Planten auf der Ekliptik, auf seine Bewegungsrichtung bezogen, gemessen wird, und für die einzelnen Planeten einschließlich Sonne und Mond unterschied- lich groß ist (dazu etwas später!). Dieser Wirkkreis nennt sich Orbis und die Längenangabe bezieht sich auf den halben Durchmesser, d.h. den Radius dieses Kreises der Wirksamkeit eines Planeten.
Nähern sich die Planeten einander an, dann beginnt dieser Vorgang der Applikation, oder entfernen sie sich voneinander, dann endet die- ser Vor-gang der Separation, sobald ein bestimmtes Entfernungslimit der beiden Planeten voneinander erreicht oder verlassen wird.
Dieser Bereich, in dem die gegenseitige Einwirkung der Planeten auf- einander beginnt oder endet, entspricht in seinem Radius der Summe der Hälfte der Orben beider Planeten, oder einfacher: der Hälfte der Orben beider Planeten. Dabei handelt es sich um die vielzitierten und von Lilly stets so genannten "Moieties (of both their orbs)".
Zitat von JZM im Beitrag #5 Dieser Bereich, in dem die gegenseitige Einwirkung der Planeten auf- einander beginnt oder endet, entspricht in seinem Radius der Summe der Hälfte der Orben beider Planeten, oder einfacher: der Hälfte der Orben beider Planeten. Dabei handelt es sich um die vielzitierten und von Lilly stets so genannten "Moieties (of both their orbs)".
Hierzu ein Beispiel: Die Applikation des Mondes auf die Konjunktion mit der Sonne. Orbis der Sonne: 15 Grad. Orebis des Mondes: 12 Grad.
Die Applikation des Mondes auf die Sonne beginnt, sobald der Mond sich ihr auf 13 1/2 Grad angenähert hat, und sie endet mit der exakten Kon- junktion mit der Sonne. Die Separation des Mondes von der Sonne be- ginnt unmittelbar nach seiner exakten Konjunktion mit ihr und endet, so- bald er sich mehr als 13 1/2 Grad von ihr entfernt hat.
Denn die Summer der Hälfte des Orbis des Mondes (6 Grad) und der Hälf- te des Orbis der Sonne (7 1/2 Grad) beträgt 13 1/2 Grad.
Oder anders (und praktischer!): Die Hälfte der Summe des Orbis von Mond (12 Grad) und Sonne (15 Grad) berägt:
Ich habe für die Erläuterungen zur Applikation zusätzlich noch einen weiteren Thread gleichen Inhalts, allerdings unter einem neuen Titel eröffnet: APPLIKATION & SEPARATION
Was im Augenblick doppeltgemoppelt erscheinen mag, wird je- doch dann im Verlauf der Zeit der leichteren Auffindbarkeit die- ses zweiten und wichtigen Themas der Applikation und Separa- tion vor dem Hintergund der Orben dienen.
für mich ist und bleibt Frawley unter den gegenwärtigen Schrift- stellern der Autor, der den Lehren Lillys am nächsten kommt.
Das ist völlig unabhängig von einigen Eigenheiten seiner An- sichten, etwa hinsichtlich des Leerlaufs von Sonne, Mond und 'Sternen', die ich absolut nicht teile - aber dafür bleibt uns ja immer noch das Original: William Lilly und seine Christian Astrology.
Und für mich ist auch klar, daß Lilly bisher unerreicht bleibt.
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag Veröffentlichung Artikelserie [...] wenn Du mit der Sichtweise Frawley´s im genannten Beitrag nicht einverstanden ist wirst Du gute Gründe dafür haben, damit nicht einverstanden zu sein.
Können wir für einen Moment William Lilly außer Acht lassen.
Welches sind Deine persönlichen Argumente Frawley hier nicht folgen zu wollen? Verstehe mich nicht falsch als wolle ich Frawley in den Himmel heben. Aber auch er wird sich Gedanken gemacht haben, warum er zu seinen Schlussfolgerungen ge- kommen ist.
Halllo Franz-Josef,
mit welcher Begründung sollten wir Lilly, wenn auch nur für einen Moment, außer Acht lassen, Frawley aber nicht?
Schließlich ist Lilly für Frawley die Referenz, wie er selbst schreibt und auf die er sich ausdrücklich beruft.
Aber zum Inhalt: Beide Autoren fürhen keine Grunde für ihre Ansicht an, nur findet sich die Ansicht von Dariot und Lilly zu oft in der Realität bestätigt, als daß man die in die- sem ZUsammenhang angeblich unüberwindbare Grenze der Zeichen als Hinderungsgrund im Lauf der Planeten und als Begründung ihes Leerlauf gelten lassen könnte.
Selbst Frawley läßt ja unter bestimmten Voraussetzungen die Wirksamkeit eines Paneten über die Zeichengrenze hin- aus ausnahmsweise zu, wenn ich mich richtig erinnere. Aber weshalb etwas als Ausnahme zulassen, was, als Re- gel angewandt, der Realitat oder ständigen Erfahrung in der Praxis entspricht.
Konsequent hat Lilly seine in der Anwendung tatsächlich zu treffende Regel zum Leerlauf der Planeten formuliert, und eben anders als Frawley.
Zur das Mißverständnis möglicherweise begründenden Rezep- tiosgeschichte siehe meine Hinweise oben unter #1
Warum ich schrieb William Lilly für einen Moment außer Acht zu lassen habe ich nicht klar begründet: Deine Regelauslegungen basieren fast meistens auf W. Lilly. So weiß man wenigstens wie Du Deine Stellung- nahmen begründest. Lilly sehe ich auch als Meilenstein in der traditio- nellen Astrologie.
Selbst wenn Lilly für Frawley eine Referenz darstellt kann Frawley doch eine eigene Meinung haben, auch dann wenn sie von Lillys abweicht.
Meist folge ich auch W. Lilly und oder Frawley, habe aber durchaus auch eine eigene Meinung, eine eigene Sicht der Dinge die ich dann auch an- wende, offensichtlich auch zum Missfallen anderer wie ich oft feststellen durfte.
Lassen wir es damit gut sein. Wir haben uns beide unsere Meinungen dazu mitgeteilt. Gruß Franz-Josef
Hier stellte jemand die Frage: Wird das Elternhaus meines Partners im Laufe des Jahres verkauft? Die Mutter des Partners ist verstorben, der Vater lebt allein im Haus, möchte dieses aber verkaufen.
Partner = Hus 7 / Vater des Partners = Haus 10, das Objekt (Haus plus großes Grundstück=Bauland) = Haus 4 von 10 = Haus 1 rad. Signifikator , peregrin, aber radikal wie auch nach "Drehung" kardinales Haus, in den : Verweis auf Merkantiles, Kauf-Verkauf, empfängt . Verkauf des Objektes: 3. Haus von AC: : auf dem letzten Grad , aber bereits applikativ auf (Sextil), dann auf (Trigon) gehend, beide verbindend.
Das sieht nach Verkauf aus. Die Frage wurde vor rund 10 Tagen gestellt, inzwischen soll sich ein Interessent mit einem guten Angebot eingefunden haben. Nicht ganz klar: AC auf den letzten Graden ... - ? Frage "zu spät" ? Meines Wissens eigentlich nicht. Mal schauen...
Hallo Selene, ja, das spricht wohl klar für den Verkauf. Und wie ich höre soll der auch schon alsbald in trockenen Tüchern sein. Jedenfalls wird da schon verhandelt. Grüße, Klaus