Die Skepsis hinsichtich der traditionellen, doch auch in der Überlieferung sehr konsisten(!), Berechnung der essentiel- len und akzidentellen Stärken und Schwächen der Planeten, wird ja von vielen geteilt, auch mit den unterschiedlichsten Begründungen.
Zum Vergleich der Stärken der Planeten in einem Horoskop ist für mich die traditionelle Art der Bewertung ausgesprochen aussagekräftig und hilfreich.
Temperament Lesenswert dort die Eingangsbeiträge von vergnügt.
Da findet sich (u.a.) meine "Version" der Berechnung der Temperamente - siehe dort Beiträge 17ff. Die Methode ist nun natürlich diskutabel. Zum Ende hin hab ich das am Beispiel J.Ratzinger (ehedem Papst Benedikt XVI.) demonstriert. Mit dem dort erwähnten Ergebnis: CH: 8 // SA: 2 // ME: 4,5 // PH: 9
Hier nun das Horoskop:
Ich muss da ergänzen: das ist mit Porphyrios-Häusern.Bei Placidus gelangt die Sonne noch ins Haus eins - aber schon klar auf 2 hin disponiert.
Hallo zusammen, ich denke, dass die Würdentabelle eine der besten Instrumente zur Untersuchung eines Horoskops ist. Sie ist zwar nicht an allen Stellen logisch aufgebaut (warum gibt es bei fixen Zeichen keine Erhöhung und keinen Fall?) - aber sie liefert hervorragende Ergebnisse. Ob wir nun die Triplizitäten nach Ptolemäus oder nach Dorotheus nehmen, muss jede/r für sich entscheiden.
Was ich im Augenblick überlege - und es liegt noch ein Buch dazu hier, bin aber noch nicht dazugekommen, es zu lesen - ist die Frage, ob die Würden um ein Punktesystem für Rezeptionen erweitert werden könnte. Jede positive Rezeption erhält für jeden Planeten 1 Punkt, für jede negative -1 Punkt.
Beispiel: Venus im Krebs und Mond im Stier bei einer Taggeburt (Ptolemäus), Venus auf 3 Grad Stier. Man könnte ja durch die positive Rezeption sowohl Venus als auch Mond mit +1 Punkt bewerten. Das ist vielleicht ein bisschen quantifizierend, aber ich lese häufig, ja, Rezeptionen und das wars dann. Wie die sich auswirken, wird meistens nicht näher erläutert.
Auch die Aussage: Planeten an Achsen sind stärker - ja, wie stärker? Sind sie stärker als Planeten in den Eckhäusern? Ist ein Planet in 3, 6, 9, 12, der in Konjunktion mit der jeweiligen Achse steht, genauso stark wie ein Planet, der bereits in 1, 4, 7 oder 10 steht? Und wie ist es mit anderen Aspekten, z. B. einem Sextil zum AC? Stärkt das auch den Planeten oder nur die Konjunktion?
Ich bin überhaupt kein Freund der Regel vom letzten Sechstel, dazu ist das Horoskop viel zu aufwendig berechnet, wenn wir die Achsen danach beliebig hin- und herschieben, wie wir es gerne brauchen. Damit kann man schnell, ohne es zu merken, bei einem anderen Häusersystem landen. Mein Vorgehen ist hier, die Planeten in 3, 6, 9 oder 12 zu belassen und die Konjunktion mit den Achsen als Stärke zu berücksichtigen.
Zitat von vergnuegt im Beitrag #3 1 ich denke, dass die Würdentabelle eine der besten Instrumente zur Untersuchung eines Horoskops ist. Sie ist zwar nicht an allen Stellen logisch aufgebaut (warum gibt es bei fixen Zeichen keine Erhöhung und keinen Fall?) - aber sie liefert hervorragende Ergebnisse. Ob wir nun die Triplizitäten nach Ptolemäus oder nach Dorotheus nehmen, muss jede/r für sich entscheiden.
2 Was ich im Augenblick überlege - und es liegt noch ein Buch dazu hier, bin aber noch nicht dazugekommen, es zu lesen - ist die Frage, ob die Würden um ein Punktesystem für Rezeptionen erweitert werden könnte. Jede positive Rezeption erhält für jeden Planeten 1 Punkt, für jede negative -1 Punkt.
3 Beispiel: Venus im Krebs und Mond im Stier bei einer Taggeburt (Ptolemäus), Venus auf 3 Grad Stier. Man könnte ja durch die positiv Rezeption sowohl Venus als auch Mond mit +1 Punkt bewerten. Das ist vielleicht ein bisschen quantifizierend, aber ich lese häufig, ja, Rezeptionen und das wars dann. Wie die sich auswirken, wird meistens nicht näher erläutert.
4 Auch die Aussage: Planeten an Achsen sind stärker - ja, wie stärker? Sind sie stärker als Planeten in den Eckhäusern? Ist ein Planet in 3, 6, 9, 12, der in Konjunktion mit der jeweiligen Achse steht, genauso stark wie ein Planet, der bereits in 1, 4, 7 oder 10 steht? Und wie ist es mit anderen Aspekten, z. B. einem Sextil zum AC? Stärkt das auch den Planeten oder nur die Konjunktion?
5 Ich bin überhaupt kein Freund der Regel vom letzten Sechstel, dazu ist das Horoskop viel zu aufwendig berechnet, wenn wir die Achsen danach beliebig hin- und herschieben, wie wir es gerne brauchen. Damit kann man schnell, ohne es zu merken, bei einem anderen Häusersystem landen. Mein Vorgehen ist hier, die Planeten in 3, 6, 9 oder 12 zu belassen und die Konjunktion mit den Achsen als Stärke zu berücksichtigen.
Hallo Vergnuegt,
zunächst einmal ganz summarisch:
1 Die Positon von Erhöhung und Fall als solche ist nicht Gegenstand der Tabelle von Stärken und Schwächen. Erhöhung und Fall sind ihr vorgegeben. Beispielsweise befindet sich in Stier der Mond in Exaltation, und daher im Skorpion im Fall oder im Kasus. +4 und -4.
2 Es gibt keine negativen Rezeptionen in der Tradition (außer bei Frawley). Gegenseitige Rezeptionen durch Haus (Zeichen) werden mit + 5 bewertet.
3 Tag- o. Nachtgeburten werden nicht unmittelbar bewertet, sondern mittelbar bei der Triplizität.
4 Tabellarisch werden der Stand an der Achse oder Aspekte zur Achse nicht besonders hervorgehoben. Stand in der Himmelsmitte oder im Aszendenten: (+) 5 7., 4. u. 11. Haus 4 2. u. 5 Haus 3 9. Haus 2 3. Haus 1 12. Haus - 5 8. u. 6. Haus - 4
5 Das würdeset Du bei praktischer Erfahrung z.B. mit der Stundenastrolgie sicherlich anders bewerten. Es gilt auch nicht das letzte Sechstel, sondern die sogenannte 5°-Regel. Wobei eine Kombination durchaus hilfreich sein kann, wenn die Häuser sehr unterschiedlichen Umfang besitzen. Im Übrigen stimmen die Achsen in sämtlichen Häusersystemen überein. Es ändern sich jeweils nur die Häuserspitzen der nachfolgenden und der fallenden Häuser.
Zitat1 Wo Erhöhung und Fall jeweisl stehen, ist keine Frage der Tabelle von Würden und Schwächen. Erhöhung und Fall sind ihr vorgegeben. Beispielsweise befindet sich in Stier der Mond in Exaltation, und daher im Sorpion im Fall oder im Kasus. +4 und -4.
Das trifft auf den Stier zu, nicht jedoch auf Löwe, Skorpion und Wassermann?
Zitat2 Es gibt keine negativen Rezeptionen in der Tradition (außer bei Frawley). Gegenseitige Rezeptionen durch Haus (Zeichen) werden mit + 5 bewertet.
Bei den Rezeptionen stehe ich noch am Anfang. Aber eine Sonne im Wassermann mit Saturn im Löwen ist genausogut wie ein essentiell positiv stehender Planet in Rezeption mit einem anderen positiv stehenden Planeten?
Zitat3 Tag- o. Nachtgeburten werden nicht unmittelbar bewertet, sondern mittelbar bei der Triplizität.
Klar - ich habe das Beispiel gewählt, um ein positives Rezeptionsbeispiel zu bekommen.
[quote]4 Erkenne ich hier auf die Schnelle einen Widerspruch?
Weiss nicht? :) Leider sind viele (traditionelle) Astrologiebücher so geschrieben, dass es keine ausreichenden Begründungen gibt. Es wird etwas vorgegeben (z. B. Temperamentfaktoren) und dann ist das so. Manchmal gibts noch ein Beispiel, aber das ist dann auch schon alles. Das wären die Fragen, die ich gerne von diesen Autoren beantwortet hätte. Denn so entstehen dann Regeln wie (5). Zumindest sind mir solche Bücher in traditioneller Astrologie noch nicht untergekommen, die wirklich Erklärungen liefern.
Zitat5 Das würdeset Du bei praktischer Erfahrung z.B. mit der Stundenastrolgie sicherlich anders bewerten. Es gilt auch nicht das letzte Sechstel, sondern die sogenannte 5°-Regel. Wobei eine Kombination durchaus hilfreich sein kann, wenn die Häuser sehr unterschiedlichen Umfang besitzen. Im Übrigen stimmen die Achsen in sämtlichen Häusersystemen überein. Es ändern sich nur die Häuserspitzen der nachfolgenden und der fallenden Häuser.
Richtig, ich mache keine Stundenastrologie und keine Prognosemethoden. Und hier frage ich mich, warum es diese 5 °-Regel gibt. Es war ja ein gewisser Aufwand, früher ein Horoskop zu erstellen. Woher kommt diese Regel? Lag es an den Uhren, die nicht so exakt gingen, so dass man hier 5 ° Spielraum einführte (das wäre noch eine plausible Erklärung aber heute kein Argument mehr), war es der Schutz der Astrologen, um bei der Deutung gegenüber dem König einen gewissen Deutungsspielraum zu besitzen? Oder gibt es andere Begründungen?
Man sagt die Venus sei in den Fischen erhöht. Wodurch bekommt die Venus ihre Erhöhung? Wer oder was oder durch welche Umstände werden die Erhöhungen erwirkt?
Kann es sein, dass die Natur des Zeichens Fische die natürliche Qualität der Venus mit zusätzlichen qualitativen Merkmalen „aufrüstet“ und somit eine Superqualität erlangt und daher eine Erhöhung erfährt?
Wäre dem so, dann ginge die Ursache der Erhöhung einzig und allein vom Zeichen Fische aus, denn das Sternbild Fische gehört zum Primum caelum, das zuerst da war. Das Nach- folgende untersteht dem Ersten.
Aus sich selbst heraus kann sich die Venus nicht erhöhen.
Oder hat sich die Venus in den Fischen selbst erhöht indem sie sich aus dem Fundus der Fische das entnommen hat um sich zu vervollkommnen? In diesem Fall hätte die Venus sich Qualitäten entnommen aus etwas was wiederum vor ihr war.
Deshalb kann ich Morinus nicht zustimmen, dass der Planet der Herr seines (r) Zeichens ist. Denn Herr über etwas zu sein bedeutet uneingeschränkte Verfügungsgewalt über etwas zu haben. Das Zweite herrscht nicht über das Erste.
Vielmehr ist der Planet der Vertreter seines Zeichens, wie ein Botschafter der Vertreter seines Landes ist. Überall dort wo Venus ist, vertritt sie ihr Domizil. Der Sohn ist nicht Herr seines Vaters sondern dessen „Abbild“.
Ebenso ist der Planet Herr eines Hauses auf unterschiedliche Weise. Die Funktion Herr eines Hauses zu sein erhält der Planet nicht auf Grund eigener Potenz, sondern die Herr- schaft über das Haus erwirbt der Planet aufgrund des Zeichens in dem das Haus beginnt, weil der Planet das Zeichen vertritt.
Ein anderes ist es, wenn es um die natürliche Zuordnung von Planeten zu den Häusern geht, oder den Häusern in denen Planeten ihre Freuden finden.
Hier geht es mir wie Martin Luther, der auch nicht anders konnte. Gruß Franz-Josef
Publikationen Chiron Verlag "Würden und Schwächen der Planeten" "Traditionelle Stundenastrologie in der Praxis" 53 Fragen aus 11 Lebensbereichen
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ESSENTIELLE UND AKZIDENTELLE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN DER PLANTEN
28.07.2020 14:37 (zuletzt bearbeitet: 28.07.2020 14:39)
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