Hallo, die sog. Porphyrios-Häuser sollen schon gut ein Jahrhundert vor dem Namensgeber von V.Valens beschrieben - und auch verwendet? - worden sein. Manch einer benutzt sie heutzutage wieder:
Ich will hier aber keine neue Häuserdebatte anstoßen (das ist ja meist nicht sehr ergiebig). Was mich daran interessiert: Diese Häuser waren ja die ersten, welche auf die GZH folgten. (Das P.-Häusersystem: AC und MC bilden die Achsen, die Zwischenhäuser werden durch genaue Drittelung der Bögen zwischen den Achsen ermittelt.) Es heißt, die P.-Häuser seien zunächst parallel zu den GZH verwendet worden - und zwar mit dem Ziel, die Stärke der Planeten zu ermitteln. Für die Deutung wurde dann, zumindest bis auf weiteres das GZH-System verwendet (nach allem was man weiß). Was mich interessiert: Wie wurden die Stärken der Planeten in den Porphyrios-Häusern ermittelt? Vielleicht kann da jemand Auskunft geben?
ich habe früher auch mit Porphyrius-Häuser gearbeitet. Dabei kam ich in Kontakt mit Dr. Gottfried Briemle. Briemle hat nach dem richtigen Häusersystem geforscht. Alle gängigen Häusersysteme hat er mit vielen Geburts- horoskopen getestet. Schlussendlich kam er zum Ergeb- nis, dass Porphyrios das richtige Häusersystem sei.
Nachzulesen in "Das richtige astrologische Häusersystem" Theophanica Verlag, ISBN 3-980 256 9-3-6. Seiten 206. Dr. Gottfried Briemle ist zwischenzeitlich verstorben. Mit seiner Frau hatte ich noch vor wenigen Jahren Mailkontakt.
Vielleicht hilft Dir das?
Ich denke nach alledem was ich bisher gelesen habe, dass die Möglichkeit besteht, dass Häusersysteme bestimmte Naturen haben die sich für Geburtshoroskope, Stunden- horoskope, Prognosemethoden mehr eignen als andere.
Zitat von Klaus im Beitrag #1 Was mich daran interessiert: Diese Häuser waren ja die ersten, welche auf die GZH folgten. (Das P.-Häusersystem: AC und MC bilden die Achsen, die Zwischenhäuser werden durch genaue Drittelung der Bögen zwischen den Achsen ermittelt.) Es heißt, die P.-Häuser seien zunächst parallel zu den GZH verwendet worden - und zwar mit dem Ziel, die Stärke der Planeten zu ermitteln. Für die Deutung wurde dann, zumindest bis auf weiteres das GZH-System verwendet (nach allem was man weiß). Was mich interessiert: Wie wurden die Stärken der Planeten in den Porphyrios-Häusern ermittelt?
Hallo Klaus,
da bereits Manilius 30°-Häuser-Systeme beschreibt, das eine mit dem AC, das andere mit dem Glückspunkt beginnend, scheint es doch zweifelhaft, daß den Ganzzeichenhäusern (so sie denn jemals - und von wem? - ange- wendet wurden) bereits, ohne den bedeutsamen Zwischenschritt durch die 30°-Häuser, die Prophkyrius-Häuser unmittelbar nachfolgten.
Die Porphyrius-Häuser eröffnen aber, anders als die GZ- und 30°-Gradhäu- ser, dem MC ein eigenes Feld, das er von der durch die Achse gebildeten Spitze aus beherrscht, und damit allen in sein Feld gestellten Planeten ei- ne besondere Bedeutung verleiht, stehen sie doch fortan in dem elevier- ten der durch die Achsen definierten Eckhäuser.
Hallo JZM, Dank für die Hinweise. Ob-und wenn ja: von wem, wie lange die GZH Anwendung fanden, ist ja seit Längerem ein strittiger Gegenstand. Oft heißt es , dass die Inder einiges der Hellenistischen Astrologie entnommen hätten, darunter eben auch die GZH. (Einige bis heute in der vedischen Astrologie verwendeten Begriffe kommen wohl aus dem Griechischen, allen voran "Kendra" für Eckhaus. Meine Frage bezog sich ja spezifisch auf die Wertigkeit der Planeten in den Porphyrios-Häusern. Kann es sein, dass es bei P. eine Rolle spielt, ob einPlanet vorne, in der Mitte oder gegen Ende des Hauses steht (hab' ich mal vor Längerem gelesen, leider ist mir die Quelle abhanden gekommen. Grüße, Klaus
Das ist sehr anzunehmen, denn mit den P.-Häusern wurde das MC aufgewertet, das jetzt ein eigenses Wirkungsfeld zugewiesen be- kam, wie ich oben schrieb, zudem neben dem AC das wichtigste.
Das MC hing nicht mehr vom AC und seiner Felderbstimmung ab, und pendelte nicht mehr zwischen dem 11. und 9. Haus hin- und her.
Mithin befanden sich auch bestimmte Planeten unter seiner Herr- schaft und bestimmten durch ihre Position im 10. Haus Tätigkeit, Beruf und Ansehen.
Da die MC-Achse dadurch neuerdings aufgewertet wurde, ist es doch mehr als wahrscheinlich, daß auch die Bedeutung der Planet- en für dieses Haus mit ihrer Nähe zur Achse innerhalb des Hauses selbst wesentlich zunahm, wurden doch immer schon Planetnen an den Achsen deutlich höher bewertet als weiter von ihnen ent- fernt gestellte.
Nachtrag: Die Intensitätkurve würde zu JZM Einlassung passen. Im uralten TNP (Vorläufer von APZ) hatte ich sogar etwas gebastet, mit dem man seine eigene Intensitätskurve (für jedes Haussystem natürlich) konstruieren konnte. LG Bernd
Hallo zusammen, ich finde es immer wieder interessant, den alten Überlieferungen nachzugehen, was ja nicht heißen muss, dass man sich da jeden Schuh anzieht. Birgit/Starfishs Blog ist immer lohnenswert. In der Tat hatte ich da die Huber-Schule vor Augen, als ich die Positionen der Planeten innerhalb der Einzelhäuser ansprach.
Was mich interessiert: Wie wurden die Stärken der Planeten in den Porphyrios-Häusern ermittelt? Vielleicht kann da jemand Auskunft geben?
Hallo Klaus Ist kein leichtes Unterfangen, aber vielleicht gibst Du ein Wunschhoroskop bekannt und ich zeige mit Bild(ern) die Berechnungsart nach Porphyrius und Ptolemaeus, und/ oder Dorotheus. Aus der Unterschiedlichen Darstellung mit der Abbildung der Berechnungsfaktoren, wie z.B Wertung der Planetenstärken, kannst Du vielleicht die Berechnung gut nachvollziehen oder verstehen.
das mache ich nur allzu gerne, Danke. Ein "Wunschhoroskop" hab' ich nicht unbedingt, aber ich habe mich mal wieder mit der Mutter der Großen Konjunktionen befasst - die von 1603 (Ersteintritt ins Feuerelement). Ich wähle dieses auch bewusst, weil da die Quadranten recht unterschiedlich groß sind.
18.12.1603, 6:52 GMT, Bezug Paris (mag aber auch Berlin oder Wien sein...)
es ist nicht einfach zu erklären. Versuche halt mit den Bildern dir einen Überblick zu geben. Dazu sende ich Dir einen link in dem der Autor eine Kurzerklärung zu dem Tool gibt. Leider nur in englisch. Habe das Horoskop zu deinen Daten gemacht, und gebe nur die Bilder dazu. Das erste Bild (ich hoffe ich bringe die Reihenfolge so zusammen) zeigt die eine Überblick aller ausgezählten bez bewerteten Punke, Noten zu Hyleg, Alchochoden und Almuten, mit den div. Haussystem. Hier Papyrius. Danach die Berechnungsgrundlage, also warum so gezählt wird nach Porphyrius und andere, wie Valens, Dorotheus. Dazu dann noch den Wizzard wo man die Einstellungen beliebig manipulieren kann, aber die Voreinstellungen ein wenig erkennbar sind.
Puh, das gibt einiges an Material an die Hand. Danke! - Da habe ich fürs erste einiges zu erarbeiten (Englisch no prob, hab' das studiert.) Grüße, Klaus
Bin noch dabei, das eingebrachte Material zu sichten (Danke, A.V.). U.a. prüfe ich die Zwischenhäuserspitzen auf Transite, evtl. Direktionen.
Zwischenzeitlich obiger Link - da wundert mich nun wirklich, zu lesen, dass Masha'allah die GZH mit den Porphyrios-Häusern simultan genutzt habe. Und Morin soll die GZH in Kombination mit Regiomontanus verwendet haben - was mir nun gänzlich neu war.
Die Behauptung von Louis ist schlicht falsch, denn in Buch 17, Abschnitt 2, Kapitel 2 lehnt Morin die äqualen Häuser mit ausführlicher Begründung und anhand von Bei- spielhoroskopen ab, unter der Überschrift:
Kapitel 2 In welchem das äquale Haussystem der Teilung des Coelum in die astrologischen Häuser einer besonderen Prüfung unter- zogen und verworfen wird.
hallo JZM, bin zwar bei Morinus nicht so zu Hause wie du, das fand ich dann aber doch recht seltsam, so etwas da zu lesen... Ich glaube, man muss da eh aufpassen, wenn's um die Tradition geht. da wird manches ohne Belege auf den Tisch gebracht.
Ich bin da bei den P.-Häusern nach wie vor am Sondieren. Aber ich habe tatsächlich in meinem Horoskop Umsetzungen gefunden bei Transiten über die Häuserspitzen. Fehlen die gewichtigeren Direktionen...
- Und ich sehe - das Horoskop der Großen Konjunktion hat 5:52, statt 6:52 GMT .... - das ist natürlich ärgerlich, da Astrologus V. sich ja da die Arbeit gemacht hat. Nun, daran soll's nicht scheitern... AC für Paris ist 14,5 Grad .
wollte man die Zwischenhäuser des Porphyriossystems bewerten kommt man freilich nicht um umfassendes statistisches Arbeiten nicht herum. Diese Arbeit hat bereits Dr. Briemle durchgeführt und veröffentlicht (#2).
Dr. Briemle hat in seiner Arbeit ausschließlich Geburtshoroskope mit den gängigsten 6 Häusersystemen verglichen. Ich denke, dass das Porphyrios-System ebenso gut auch für Stundenhoroskope ge- eignet sein kann. Dem werde ich nachgehen. Franz-Josef