Mir scheint als sind unsere Altvorderen sehr feinfühlig mit der Astrologie umgegangen. Aspekt war nicht gleich Aspekt, sondern sie fanden Unterscheidungen, um Aspekte in deren Anzeige werten zu können. Meine Quellen sind hier William Lilly (W.L.) und Deborah Houlding.
Hier eine Tabelle aus Band 1, Christliche Astrologie, S.136:
Dexter-Aspekte kommen von links aus Sicht des WIDDERS. Sinister-Aspekte kommen von rechts aus Sicht des WIDDERS. Die Grafik zeigt WIDDER erhält ein WAS-Dexter-Sextil oder WIDDER erhält ein ZWI-Sinister-Sextil. Die Aspektgestaltung geschieht durch den schnelleren Planet.
Damit soll deutlich werden, dass ein langsamerer Planet in WAS kein Dexter-Aspekt zu einem schnel- leren Planet im WIDDER bilden kann. Vielmehr bildet der schnellere Planet im WIDDER ein Sinister-As- pekt zum langsameren Planet im WAS.
Der Fortschritt der Zeichen ist maßgebend; entweder gegen oder mit dem Fortschritt. Gegen den Fortschritt ist dexter-links, mit dem Fortschritt ist sinister-rechts.
Deborah Houlding schreibt lesenswerte Hinweise im Anhang der Bände 1+2, Seite 563/4 u.a.: „Ein rechter Aspekt ist stärker als ein linker und produziert höchstwahrscheinlich angenehmere Er- gebnisse, weil er der täglichen Bewegung folgt und daher direkt ist. Ein linker Aspekt ist schwächer und irgendwie entkräftet, weil er gegen die natürliche Bewegung des Himmels geht und nach hinten schauen muss. In den antiken Symbolismen wird die Richtung rechts mit positiven Einfluss in Verbindung gebracht, während die Richtung links mit Feinden und Schwächen assoziiert wird. Daher beschreibt das Wort links ursprünglich etwas, das zur linken gehört, es wird dafür gehalten, schwer handhabbar und nicht ganz richtig zu sein.“
Um ganz schnell zu wissen, um welchen Aspekt es sich im einzelnen handelt schaut man aus welcher Richtung erhält der langsamere Planet einen Aspekt. Franz-Josef
Publikationen Chiron Verlag "Würden und Schwächen der Planeten" "Traditionelle Stundenastrologie in der Praxis" 53 Fragen aus 11 Lebensbereichen
Bedenkt man William Lilly´s Dexter- und Sinisteraspekte zu Ende und behält in Erinnerung, dass der schnellere Planet jeweils der Aspektgenerierende ist, würde deutlich, dass der lang- samste Planet derjenige wäre der selbst keine Aspekte zu anderen Planeten senden könnte und stets der Aspektempfangende darstellen würde.
Saturn, der langsamste unter den klassischen Planeten hätte dann nur noch die Möglichkeit zu Achsen und Zwischenhäuser, Mondknoten und Antiszien Aspekte zu bilden und zu statio- när stehenden Planeten.
Das würde nun ein völlig neues Licht auf die Interaktionen des Saturn werfen. Die Frage ist nun ob diese Sichtweise zukünftig aufrecht erhalten werden kann? Franz-Josef
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hier sprichst Du ein wichtiges Thema an und ordnest es auch gleich im zutreffenden Forum an, denn in der Stundenastrolo- gie hat es sicherlich nicht die Bedeutung wie in der allgemeinen und besonders in der Geburtsastrologie.
Hinscihtlich der Bezeichnungen bin ich etwas verwirrt und weiß nicht, ob ich Deine Ausführungen korrekt verstanden habe. Da- her noch einmal zur Klarstellung:
Die Wörter dexter und sinister kommen aus dem La- teinischen und bedeuten: dexter - rechts sinister - links
Das bedeutet nach der von Dir eingebrachten Tabelle von Lilly, daß, auch in Übereinstimmung mit Houlding, ein in Widder ste- hender Planet nach rechts, gegen die Reihenfolge der Tierkreis- zeichen sein rechtes Sextil zu Wassermann, sein rechtes Qua- drat zu Steinbock und sein rechtes Trigon zu Schütze hin wirft. Der in Widder stehende Planet würde sein linkes Sextil zu Zwillin- ge, sein linkes Quadrat zu Krebs und sein linkes Trigon zu Löwe hin werfen.
Das entspricht der Tabelle, aber nicht ganz Deinen dann folgen- den Ausführungen
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #1Dexter-Aspekte kommen von links aus Sicht des WIDDERS. Sinister-Aspekte kommen von rechts aus Sicht des WIDDERS. Die Grafik zeigt WIDDER erhält ein WAS-Dexter-Sextil oder WIDDER erhält ein ZWI-Sinister-Sextil. Die Aspektgestaltung geschieht durch den schnelleren Planet.
denn für Lilly und Houlding ist für die Unterscheidung in rechte und linke Aspkekte entscheidend, wohin die Aspekte geworfen werden, und nicht, woher sie kommen!
Ihnen zufolge ist dann der rechte, dextre Aspekt von Widder gegen die Tierkreisfolge , also nach Wassermann, Steinbock und Schützeausgehende Aspekt stärker als der sinistre, linke, der der dem Tierkreis folgt.
Und für die Unterscheidung in rechte und linke Aspekte ist auch keineswegs entscheidend, welcher der Planeten appliziert und den Aspekt bildet, vielmehr besteht wohl Einigkeit zwischen all- en -auch anderen - Autoren, die Aspekte in diesem Zusammen- hang statisch zu betrachten.
Hallo zusammen, hier ein paar Gedanken zum Sachverhalt aus der Hellenistischen Tradition ( frei entnommen von Ch. Brennan - Hellenistic Astrology )
Die Griechen bezeichnen die rechte Seite als „glückverheißend“ und die linke Seite als „ungünstig“. Dies mündete später in das Konzept der Überwindung ( Overcoming ) und überlebte in der Renaissance in den lateinischen Begriffen unter „dexter und sinister“.
Der Begriff "überwinden" leitet sich von einem Wort ab, das in nicht-astrologischen texten manchmal metaphorisch verwendet wird, um jemanden zu bezeichnen, der die Oberhand hat oder sich in einer höheren oder überlegenen Position befindet. Es hat die Bedeutung, „auf oder über etwas zu sein“,
Aus hellenistischer Doktrin der Ganzeichenaspekte steht die „Skorpion Ballung“ über dem MA oder anders ausgedrückt sind aus der Perspektive des MA, die Planeten im Skorpion rechtsseitig bzw im rechten/dexter Aspekt zum MA ) Auf der anderen Seite stehen die Planeten im Krebs über der Skorpion Ballung bzw sind die Krebs-Planeten rechtsseitig zur Skorpion Ballung. In dieser Hinsicht dominiert der Einfluss der Skorpion Fraktion den MA und die Krebs Fraktion die Skorpion Ballung. Das Konzept der langsamen bzw schnelleren Planeten etc spielt in der hellenistischen Tradition keine Rolle.
die Sichtweise, bzw. von wo aus auf die Zeichen geschaut werden ist maßgebend.
Die Lösung ist von der Kreismitte auf die Zeichen zu schauen. Ist der Blick auf WID gerichtet ist WAS rechts von WID. Dexter Ist der Blick auf WID gerichtet ist ZWI links von WID. Sinister WID ist in diesem Fall das empfangende Zeichen.
Man kann es auch so ausdrücken: WID erhält aus WAS einen Dexteraspekt, von rechts WID erhält aus ZWI einen Sinisteraspekt. von links
Gegeben sei 10° und 10° . JUP ist der empfangende Planet weil langsamer. SON ist der schnellere Planet der sendet.
Wie soll geurteilt werden? Aus Sicht des oder aus der Sicht der ? Welche Sichtweise ist allgemein gebräuchlich? Franz-Josef
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Hallo Franz-Josef, persönlich würde ich den Sachverhalt, jetzt mal unabhängig vom schnelleren/langsameren Planetenverlauf etc, aus beiden Richtungen betrachten / beurteilen.
Aus der Perspektive des JU steht die SO auf der rechten Seite bzw im rechtes Quadrat zum JU – in dieser Hinsicht beeinflusst bzw dominiert die rechte Seite bzw die SO den JU ( oder anders betrachtet steht die SO im Zenit bzw 10 mundanen Haus von JU aus gesehen )
Auf der anderen Seite, von der SO aus betrachtet, steht JU auf der linken Seite bzw linken Quadrat zur SO und damit ist der Einfluss des Aspektes von JU zur SO geringer bzw ungünstiger als der Einfluss der SO zu JU .
besten Dank für Deine Erläuterung (#4+6) die Du anschaulich erklärt hast! Dem stimme ich zu.
Die sieht den zu ihrer Rechten was zu einen dexter Aspekt für führt. Die Wirkweise des dexter Aspekts hast Du in #4 dargelegt.
Theoretisch sendet ein sinister Aspekts zur , den man aber nicht gleichzeitig mit dem Aspekt der zu deuten kann denn die beiden Naturen der Aspekte harmonieren nicht miteinander.
Folglich fände ich es gut würde man wegen dieses Sachverhalts immer aus Sicht des schnelleren aspektbildenen Planeten ausgehen.
Für mich ist das Thema dexter und sinister somit abgeschlossen. Gruß Franz-Josef
Nachtrag: 6.9.´22
Ja, fast abgeschlossen. Es wird schwer sein darauf eine ehrliche Antwort zu bekommen auf die Frage "Welchen Stellenwert hat das o.g. Thema in der Praxis hat, wie oft findet es eine deuterische Gewichtung?"
Gewiss, das Thema ist für sich genommen ist reizvoll, aber wie dringlich ist es? Kann man auch darauf verzichten? Riskiert man eine falsche Deutung würde auf dexter und sinister Aspekte ver- zichtet werden?
Ich meine das Thema gehört in die Rubrik deuterische Feinarbeit. Rechnen und Horoskope er- stellen können die meisten, aber deuten erfordert Hirnschmalz und deuten ist das Eigentliche was die Astrologie und den Astrologen ausmacht. Franz-Josef
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1] Die sieht den zu ihrer Rechten was zu einen dexter Aspekt für führt. Die Wirkweise des dexter Aspekts hast Du in #4 dargelegt.
2] Theoretisch sendet ein sinister Aspekts zur , den man aber nicht gleichzeitig mit dem Aspekt der zu deuten kann denn die beiden Naturen der Aspekte harmonieren nicht miteinander.
3] Folglich fände ich es gut würde man wegen dieses Sachverhalts immer aus Sicht des schnelleren aspektbildenen Planeten ausgehen.
Zu 1] Beim Schreiben ist mir aufgefallen, daß man in eine Falle tappt, wenn man die Sichtweise der Planeten einnimmt, denn dann unterstellt man automatisch, daß sie auf die Erde harabblicken, in das Zentrum des Tierkreise, und dann befände sich in der Tat Jupiter aus Sicht der zur Erde gewandten Sonne, rechts von ihr.
Dieser Wechsel der Blickrichtung ist aber nicht statthaft, denn wir blicken von der Erde aus auf die Ekliptik, und die Sonne blickt zwar Jupiter an, denn sie aspektiert ihn, dochstets bezogen auf unseren Standpunkt auf der Erde.
Da die Planeten stets von der Erde aus, dem (scheinbaren) Mittelpunkt der Ekliptik aus, betrachtet werden, sieht die Sonne, von unserem Standpunkt aus betrachtet, Jupiter, zu ihrer Linken. Der Aspekt der Sonne zu Jupiter ist daher entsprechend der gültigen Definition, der linke Aspekt, der sinistre, der Sonne, denn dieser Aspekt folgt der Rei- henfolge der Tierkreiszeichen.
Besser würde man also sagen: Jupiter befindet sich links von der Sonne, die daher ihr linkes, sinistres Quadrat in der Reihenfolge der Tierkreiszeichen - der allgemeinen De- finition entsprechend - auf Jupiter wirft.
Zu 2] Jupiter sendet sein rechtes Quadrat zur Sonne, die wiede- rum ihr linkes Quadrat zu Jupiter schickt!
Die Unterscheidung zwischen rechten von linken Aspekten betrifft nicht ihre Natur, denn die wird durch die Aspektart - hier das problematische Quadrat - vorgegeben, sondern deren Stärke: der rechte Aspekt ist stärker als der linke, seiner Natur nach gleiche Aspekt.
Und genau hier versteckt sich ein ganz anderes Problem - doch dazu später.
Zu 3] Da kein Konflikt für die Deutung besteht, ist die Unter- scheidung der Planeten nach ihrer Geschwindigkeit nicht erforderlich und wäre auch aus Sicht der Tradition nicht zu begründen.
Studiert man W. Lillys Frage-Horoskope in Band 1 entlang der Häuser findet man im- mer wieder Hinweise auf rechte und linke Aspekte ohne deren astrologische Wichtig- keit näher erläutert zu haben. Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Aspekte ihrem Sinn nach für die Geburts- astrologie eine gewichtigere Bedeutung zu haben, vielleicht nur deshalb, weil es da um Menschen geht und weniger wenn es um stundenastrologische materielle Frage- inhalte handelt.
Wie Wilwe und ich festgestellt haben hängen die Begriffe rechts und links ausschließ- lich vom Betrachtungsstandpunkt ab.
Einleuchtend ist es, wenn ich in Kreismitte stehe und auf die Sonne im Stier schaue, sehe ich den Löwen links von der Sonne. Blicke ich von der Sonne in Richtung zur Kreismitte, sehe ich den Löwen rechts von der Sonne.
Schauen wir uns die Grafik in #1 von W. Lilly an dann ist seine Blickrichtung vom WAS zur Kreismitte diejenige die den WID rechts von ihm (WAS) sieht, daher dexter. Der Rest der Grafik erklärt sich dann von selbst.
Nach Erlärung von JZM, #8, und stünde ich in Kreismitte mit Blick auf WAS sähe ich den WID links von WAS.
Nun dreht sich am Ende alles um die Frage welcher "Standpunkt", besser Blickrich- tung die richtige ist.
Sinnvollerweise sollte der Standpunkt gelten die dem Betrachter von der Erde aus zur Verfügung steht. Da die Sonne heliozentrisch betrachtet dern Kreismittelpunkt einnimmt und ein Planet im STI steht, blicken wir vom Zeichen SKO auf den im STI stehenden Faktor. Von dieser Position im SKO aus steht ein anderer Faktor der im LÖW steht links vom Faktor im STI.
Ganz nach Sichtweise.
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Astrologie gründet auf Anschauung, es gilt nicht die heliozentrische, sondern die geozentrische Sichtweise, entsprechend beispielsweise dem täglichen Erleben vom Aufgang und Untergang der Sonne.
In der Horoskopgrafik werden diejenigen Aspekte, die ein Planet in der Abfolge der Tierkreiszeichen bildet, als seine linken (sinistren) Aspekte bezeichnet, die gegen die Tierkreisfolge gebildeten als seine rechten (dextren) Aspekte.
Nun zu dem Problem, auf das ich unter #8,zu 2, hingewiesen hatte: Der rechte wie der linke Aspekt wird gebildet von einem bestimmten Planeten, also durchaus aktiv. Dann wird vom rechten Aspekt gesagt, er sei der stärkere.
Folgerichtig würde das eigentlich bedeuten, daß der rechte Aspekt stärker wirkt, und zwar aktiv, von dem Planeten ausgehend, der Ge- genstand der Betrachtung ist, also von demjenigen Planeten ausge- hend, von dem gesagt wird, daß er den Aspekt bildet; der zudem auch der Bezugspunkt für die Bestimmung ist, ob es sich um einen rechten oder linken Aspekt handelt.
So habe ich stets Lilly verstanden, und befand mich mit diesem Ver- ständnis offenbar in guter Gesellschaft mit der Auffassung von De- borah Houlding (#1). Houlding ist eindeutig, Lillys Auffassung wäre hingegen noch zu verifizieren.
Die Auffassung der Tradition ist eine andere! Sie versteht den rech- ten Aspekt von Planet A nicht als das Werkzeug, mit dem dieser Pla- net nach außen wirkt, in die Richtung des Planeten B am anderen Ende des Aspekts. Vielmehr wechselt die Tradition den Blick auf die Wirkungsrichtung und macht den rechten Aspekt von Planet A zum Vermittler des Wirkens von Planet B, indem sie sagt, daß die Wirkung oder der Einfluß dieses Planeten B auf den Planeten A, vermittelt durch dessen (A!!!) rechten Aspekt, stärker ist (stärker als die über den linken Aspekt von A auf ihn, A, vermittelten Einflüsse).
Faßt man den Aspekt eines Planeten als Kanal seines Einflusses auf, dann kehrt die Traditionbei bei der Unterscheidung von rechten und linken Aspekten die Fließrichtung dieses Einflusses von Planet A auf Planet B um: Der Einfluß wird nunmehr als vom Planeten B ausgehend und zum Planeten A hin gerichtet, und ihn beeinflussend, aufgefasst.
Im Lateinischen bedeutet dexter übrigens recht, rechtseitig, von rechts.
Das mag einiges dazu beitragen, den in #10 angesprochenen "Wechsel der Fließrichtung der Aspektwirkung" eher und recht nach- vollziehbar zu machen, wird doch aus dem rechten Aspekt ein von rechts kommender Aspekt.
In seinem Lehrbuch der Klassischen Astrologie, S. 240 f hat Ra- fael Gil Brand den Unterschied zwischen rechten und linken As- pekten auf der Grundlage der Tagesbewegung der Planeten veranschaulicht und mit der Elevation begründet. Sein Beispiel: Sonne in Schütze, Mars mit seinem Stand einmal in im rechten Quadrat der Sonne, also in Jungfrau, und zum andern Mars im linken Quadrat der Sonne, also in Fische.
Beim Aufgang der Sonne in Schütze, stehe Mars in Jungfrau am MC, jedenfalls in Elevation, also erhöht über der Sonne. Dieses Bild spreche für sich: "Mars erlangt eine sichtabare, dominieren- de Stellung gegenüber der Sonne, während mit Mars im linken Aspekt es die Sonne wäre, die sich über Mars erheben würde." Und weiter: "Der Planet im rechten Aspekt hat also die Tendenz, über den anderen zu dominieren und die Akzente des Aspekts zu setzen (zumindest in dem Maße, wie sein sonstiger Zustand es zuläßt)."
Dieser Qualität des rechten Aspekt ändere sich auch dann nicht, wenn sich im Laufe des Tages die Verhältnisse ändern und die Sonne schließlich untergegangen sei und Mars sich bereits weit unter dem Horizont befinde.
Demnach besteht im Zusammenhang der Unterscheidung zwi- schen rechten und linken Aspekten die Elevation eines im rech- ten Aspekt zu einem Planeten A befindlichen Planten B unabhän- gig von der Stellung dieser Konstellation zum Horizont.
Zitat von JZM im Beitrag #11Demnach besteht im Zusammenhang der Unterscheidung zwi- schen rechten und linken Aspekten die Elevation eines im rech- ten Aspekt zu einem Planeten A befindlichen Planten B unabhän- gig von der Stellung dieser Konstellation zum Horizont.
Hallo JZM, die dexter/sinister Aspektstellung ist in der Bewertung/Gewichtung lediglich eine weite Stellung hinter dem "Komma". Dorotheus von Sidon hat die Unterscheidung auch nur bei Quadraten vorgenommen ( siehe R.G. Brand ). Es stellt sich die Frage, ob da eine "tiefere Analyse" wirklich zielführend ist.....
Zitat von wilwe im Beitrag #12 die dexter/sinister Aspektstellung ist in der Bewertung/Gewichtung lediglich eine weite Stellung hinter dem "Komma". [...] Es stellt sich die Frage, ob da eine "tiefere Analyse" wirklich zielführend ist.....
Hallo Wilwe,
in dem gesamten Thread ging es ja eigentlich darum, überhaupt erst einmal festzustellen, daß es rechte und linke Aspekte gibt was darunter zu verstehen ist, wie sie sich unterscheiden usw.
In diesem Zusammenhang war die von Gil Brand gelieferte Be- gründung der Überlegenheit der rechten Aspekte, sehr interes- sant.
Die folgende Darstellung der praktischen Konsequenzen diese Un- terscheidung, läßt diese Lehre für mich, um in Deinem Bild zu blei- ben, nicht nur näher an das Komma heranrücken, sondern sogar an eine Stelle 'links' vom Komma vorrücken.
In der Praxis der Geburtsastrologie dürfte diese Lehre jedenfalls eine leicht zugängliche Möglichkeit für eine "tiefere Analyse" bie- ten.
Hier nun die in #13 angekündigte Darstellung der praktischen Konsequenzen der Unterscheidung zwischen rechten und lin- ken Aspekten.
Rafael Gil Brand, Lehrbuch der Klassischen Astrologie, S. 241: “Der Planet im rechten Aspekt hat also die Tendenz, über den anderen zu dominieren und die Akzente des Aspekts zu setzen (zumindest in dem Maße, wie sein sonstiger Zustand es zuläßt).
In unserem Beispiel [Sonne mit Mars im rechten oder linken Qua- drat] haben wir es mit einem Spannungsaspekt zwischen zwei warm-trockenen befreundeten Planeten zu tun. Der Aspekt wird also an sich eine mutige oder gar verwegene, sehr handlungs- orientierte, auf schnelle und spontane Lösungen drängende Ver- anlagung unterstützen, mit wenig Kompormißfähigkeit und einem Hang zum Despotismus. Der Spannungsaspekt verschärft dies, mit der Gefahr, unangemessen barsch oder gewaltsam und letzt- lich auch gegen die eigenen Interessen ungestüm zu handeln, auch wenn der Geborene im Nachhinein seine Unüberlegtheit leicht bereut, da sie in der Regel nicht im Einklang mit den eige- nen Überzeugungen sind. Steht Mars im rechten Aspekt, wird sich diese Qualität verstärken, und es ist zu befürchten, daß der Geborene seine Interessen und Ziele allzusehr seinen Lau- nen und seiner Gier unterwirft und entsprechend verantwor- tungslos agiert. Steht Mars aber im linken Aspekt – und damit Sonne im rechten Quadrat über Mars eleviert –, dann wird die Person eher in der Lage sein, ihrer Zügellosigkeit Herr zu werden und ihre Energien zu lenken, auch wenn die gespannte Qualität des Aspekts natürlich erhalten bleibt. Aber mit diesem Aspekt sind eher die positiven Seiten der Planetenverbindung zu erwar- ten, zumal beide Wesenskräfte befreundet sind. Entsprechend kann man bei der Interpretation anderer Aspekte vorgehen.“
Zitat von JZM im Beitrag #13Die folgende Darstellung der praktischen Konsequenzen diese Un- terscheidung, läßt diese Lehre für mich, um in Deinem Bild zu blei- ben, nicht nur näher an das Komma heranrücken, sondern sogar an eine Stelle \'links\' vom Komma vorrücken.
Hallo JZM, in Beitrag #4 mit dem Hinweis von Chr. Brennan ist für mich, zumindest die Handhabe der frühen hellenistischen Phase ersichtlich ( R.G Brand Bsp bezieht sich ebenfalls auf den "hellenistischen Autor" Dorotheus ) - das natürlich im Laufe der Zeit der Sachverhalt zum einen modifiziert und zum anderen u. Umständen auch falsch verstanden bzw übersetzt wurde liegt in der Natur der Sache. ( ....die Frage des Ausgangs bzw Betrachtungs - Standortes "in oder gegen die Tierkreisabfolge" etc ) Das jeder seine eigenen Beurteilungs-Parameter" hat, ist selbstredend. Wie auch immer, Respekt und Dank für deine "Sorgfalt und Gründlichkeit" in der Sache.
Zitat von JZM im Beitrag #13Die folgende Darstellung der praktischen Konsequenzen diese Un- terscheidung, läßt diese Lehre für mich, um in Deinem Bild zu blei- ben, nicht nur näher an das Komma heranrücken, sondern sogar an eine Stelle \'links\' vom Komma vorrücken.
Hallo JZM @ all, ok, vielleicht sollte ich meine Justierung bezügl. der Kommastellung noch einmal überdenken ( mein Schwerpunkt liegt ja auch nicht in der klassischen Tradition ) Wen es interessiert , hier noch ein paar Anmerkungen/Findungen zum "rechtseitigen Aspekt" bzw zu deren weiteren Zusammenhänge. ( Overcoming , Maltreatment , Bonification - frei entnommen aus Ancient Astrology von D. George )
( Overcoming ) Überwinden ist eine Übersetzung des griechischen Wortes ( kathuperteresis) , das auch „siegen“, „überwinden“, „die Oberhand haben“ oder „überlegen“ sein bedeutet. Ein Planet in einer "rechtsseitigen Figur" befindet sich in der überlegenen ( superior ) Position, er wirft seine Strahlen nach vorne ( in der Zeichenabfolge ) und blickt auf den anderen Planeten.
Bezügl. der höheren Position ( superior ) ist bei der „Maltreatment/Schädigung“ durch die „Übeltäter“ MA + SA u.a. deren Hausposition zu beachten bzw ausschlaggebend ( d. heißt die „höhere Position“ sollte prinzipiell aus den unvorteilhaften Häusern 2,3,6,8,12 erfolgen)
Bezügl. der höheren Position ( superior ) ist bei der „Bonifizierung/Begünstigung“ durch die „Wohltäter“ VE + JU ebenfalls deren Hausposition ausschlaggebend ( die höhere Position sollte aus den vorteilhaften Häusern 1,4,5,9,10 erfolgen )
Hier „begünstigt“ VE ( VE ist in einem starken positiven Haus und in einer höheren Position ) den MA ( MA im schlechten Haus in einer niedrigen Position )
Auf der anderen Seite schädigt MA ( in einer höheren Position und in einem schlechten Haus ) den JU
Obwohl die „Bonification/Begünstigung“ logischerweise mit Sextilen und Trigonen einhergeht, wird sie auch bei Quadraten angewandt. Dazu ein Bsp. von Firmicus Maternus, der eine positive Interpretation für JU, welcher in einer höheren Position zu einem anderen Planeten steht, abgibt .
ZitatWenn Jupiter und die Sonne in einem quadratischen Aspekt vereint sind und Jupiter den oberen Teil eines rechten Quadrats besitzt, während die Sonne in einem linken Quadrat mit einem bedrohlichen Aspekt positioniert ist, bedeutet diese Konstellation die Erlangung von Würde entweder durch das eigene Verdienst oder das seines Vaters, aber sie verleiht auch Steigerungen und Beförderungen zu guten und großen Ehren.
bezugnehmend auf Deinen Beitrag #6 und Deiner Grafik darin und Deinem Zitat #17:
Zitat von wilwe im Beitrag #17Zitat Wenn Jupiter und die Sonne in einem quadratischen Aspekt vereint sind und Jupiter den oberen Teil eines rechten Quadrats besitzt, während die Sonne in einem linken Quadrat mit einem bedrohlichen Aspekt positioniert ist, bedeutet diese Konstellation die Erlangung von Würde entweder durch das eigene Verdienst oder das seines Vaters, aber sie verleiht auch Steigerungen und Beförderungen zu guten und großen Ehren.
:
Das Beispiel in #6 ist aus meinem Radix 18° Haus 6 18° Spitze 9 mit AS . Mein Vater ist 4 Monate vor meiner Geburt in Weissrussland gefallen. Die in Grenze des und im eigenen Term und Domizil der .
Gruß Franz-Josef
Publikationen Chiron Verlag "Würden und Schwächen der Planeten" "Traditionelle Stundenastrologie in der Praxis" 53 Fragen aus 11 Lebensbereichen
Zitat von wilwe im Beitrag #15 [...] Respekt und Dank für deine "Sorgfalt und Gründlichkeit" in der Sache.
Dem möchte ich mich auch anschließen! Franz-Josef
Hallo Wilwe, Hallo Franz-Josef,
vielen Dank für eure freundlichen Worte!
Ich bin Franz-Josef dankbar dafür, daß er das Thema der rechten und linken Aspekte aufgegriffen hat, denn ich hatte es, wegen der aus meiner früheren Sicht widersprüchlichen Definitionen, zugege- benermaßen lange beiseitegeschoben. Und offenbar zu Unrecht!
Nun, da ich durch die Ausführungen von Gil Brand, nicht zuletzt aber auch durch unseren Dialog und die Beispiele und Grafiken ein wenig klarer zu sehen meine, werde ich diese Unterschei- dung zwischen rechten und linken Aspekten künftig auch in der Praxis berücksichtigen und prüfen.
Das Buch von Demetra George kenne ich nicht, vielleicht kann Wilwe mir da helfen, aber die wenigen Zitate sind mir, ganz an- ders als die Ausführungen von Gil Brand, die ich in #14 wörtlich und sehr ausführlich zitiert habe, zu komplex für eine sinnvolle Anwendung. Die Unterscheidung nach Schädigung und Begüns- tigung ist wenig hilfreich, weil sie vermischt, was sich voneinan- der unterscheidet und daher auch voneiander getrennt werden sollte, nämlich die Stärke eines Einflusses einerseits und die Qualität dieses Einflusses andererseits.
Gil Brand in #14: “Der Planet im rechten Aspekt hat also die Tendenz, über den anderen zu dominieren und die Akzente des Aspekts zu setzen [Stärke des Eeinflusses, stark von rechts, oder schwach von links] (zumindest in dem Maße, wie sein sonstiger Zustand es zuläßt)."[Qualität des Einflusses, gut oder schlecht, begünstigend oder schädigend]
Wilwe, könntest Du bitte angeben, wo das Zitat von Firmicus Maternus zu finden ist?
Hallo JZM, das Zitat habe ist aus "Ancient Astrology in Theory and Practice" Band 1 von Demetra George entnommen ( Seite 453 / Kapitel 46 / Maltreatment by Overcoming ) Das Zitat selber stammt aus Firmicus Maternus, Mathesis 6.10.4, trans. W. Holden
Hallo JZM, der Text ist von mir frei übersetzt - hier der englische Text:
Zitat If Jupiter and the Sun are conjoined in the square aspect, and Jupiter possessing the superior part of a dexter ( right ) square aspects the Sun posited in a sinister ( left ) square with a menacing aspect, that configuration denotes the insignia of dignity through either his own merit or that of his father, but it also bestows increases and promotions to good and great honors.
Zitat von wilwe im Beitrag #23 der Text ist von mir frei übersetzt - hier der englische Text:
Zitat If Jupiter and the Sun are conjoined in the square aspect, and Jupiter possessing the superior part of a dexter ( right ) square aspects the Sun posited in a sinister ( left ) square with a menacing aspect, that configuration denotes the insignia of dignity through either his own merit or that of his father, but it also bestows increases and promotions to good and great honors.
Oben der Holden-Text, unten der Text von Jean Rys Bram; Übersetzung folgt:
Jupiter and the Sun in the square aspect with Jupiter in the superior position indicate high honour for the native and his father, promotions through great and good men, good reputation, and a well-deserved post in comand of many persons.
Dieselbe Stelle bei Firmicus Maternus, 6.10.4., aus dem Lateinischen übersetzt von Jean Rys Bram:
"Jupiter and the Sun in the square aspect with Jupiter in the superior position indicate high honour for the native and his father, promotions through great and good men, good reputation, and a well-deserved post in comand of many persons."
Jupiter und die Sonne im Quadrataspekt mit Jupiter in der höheren [oberen, überlegenen] Stellung, zeigen hohe Ehre für den Geborenen und seinen Vater an, Förderungen durch bedeutende und gute Menschen, guten Ruf, und eine wohlverdiente Stellung mit Führung vieler Personen. (Freie Übersetzung von mir.)