Aspektare, lateinisch für anblicken. Das astrologische Anblicken geschieht zwischen Planeten untereinander und zwischen Planeten und Hausspitzen. Für gewöhnlich weisen Aspektlinien in Horoskopgrafiken darauf hin wer mit wem aspektiert. Diese Linien helfen das Aufspüren von allfälligen Kontaktaufnahmen zwischen den Horoskopfaktoren; so wird dem Vernehmen nach das vielfältige Kontaktgewirr innerhalb des Horoskops leichter wahrgenommen. Zurück zum Aspekt selbst. Der Aspekt besteht auch ohne dass Linien auf ihn hinweisen!
Ein Quadrat wird nicht nur deshalb ein Quadrat weil eine Linie dies anzeigt, sondern die unterschiedlichen Quali- täten der Tierkreiszeichen die sich mittels grundlegender Verschiedenheiten der Elemente ergeben. Luft verbin- det sich quadratisch immer mit Wasser, Wasser immer mit Feuer, Feuer mit Erde und Erde mit Luft. Hallo miteinander,
Ein Quadrat ist nicht nur ein Quadrat wie alle anderen Quadrate, sondern die Natur der Zeichen mit ihren Ele- menten ist mit den Naturen der Planeten konfrontiert. Planeten die dem Feuerprinzip angehören mögen bei- spielsweise Erdzeichen nicht, ebenso wenig Wasserzeichen. Geht man die Mannigfaltigkeit der Kombinationen von Planeten und Tierkreiszeichen durch, tut sich die Vielfältigkeit der Befindlichkeiten auf. Doch damit ist es nicht genug.
Mit im Konzert der Horoskopsäulen sind die Häuser. Ihnen haften keine Elemente an und keine Geschlechter wie bei den Tierkreiszeichen. Häuser beschreiben Lebens- und Erfahrungsbereiche die unser menschliches Leben um- fassen. Damit nur eine einzige Kombination von Planet, Tierkreiszeichen und Haus als harmonisch angesehen werden kann, müssen deren Werte und Inhalte untereinander übereinstimmen. Die Natur des Planeten sollte ebenfalls dem Inhalt des Hauses angemessen sein; im Idealfall übereinstimmen.
Wenn Planeten sich durch Aspekte begegnen bedeutet dies, dass deren Inhalte sich ereignen, manifestieren wollen. Die Verwirklichung dieses Vorgangs wird durch das Quadrat erschwert, und verzögert, ganz so wie die Naturen der Zeichen vermischt mit den Naturen der Planeten dies anzeigen. Der erfahrene Astrologe hat vielmehr die mun- ane Natur der Zeichen im Blick als die genauen Gradzahlen. Klar ist, je näher die Gradzahlen des Aspekts desto wirkvoller die Wirkung. Dass diese Art der Überlegungen auch für die anderen Aspekte gilt sollte ersichtlich sein.
Hinsichtlich der Wirkung der Aspekte sind folgende Überlegungen mit einzubeziehen: Ein Trigon an sich weiß nicht wofür des steht. Trigone können Mord und Totschlag ebenso anzeigen wie eine glück- liche Geburt eines Kindes. Trigone zeigen das an, was zur Verwirklichung ansteht mit geringsten Aufwand oder Hemmung geschieht.
Zwei Bankräuber die sich einig sind einen Bruch zu verüben unter einem Trigonaspekt wird ihnen Erfolg anzeigen. Zwei Geschäftsleute die miteinander fusionieren wollen ebenfalls. Der Aspekt an sich zeigt nur an wie sich Ereig- nisse ereignen. Der Inhalt oder die Bedeutung des Ereignisses spielt dabei keine Rolle. Aspekte sind gekennzeichnet je nach den Spannungsverhältnissen der Tierkreiszeichen untereinander. Die Span- nungsverhältnisse unter den Tierkreiszeichen bestimmen den Aspektcharakter. Noch einmal, Aspekte beschreiben die Art und Weise wie sich Ereignisse ereignen, wie etwas geschieht. Franz-Josef
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Publikationen Chiron Verlag "Würden und Schwächen der Planeten" "Traditionelle Stundenastrologie in der Praxis" 51 Fragen aus 11 Lebensbereichen
ja, interessanter Beitrag. Um kurz eine erste ergänzende Fragestellung einzubringen: Was ist stärker, das Trigon oder das Sextil? Vom Wesen her ist das Sextil in gewisser Weise Jupiter als dem sechsten Himmelskörper von der Sonne aus wesentähnlich, wäre daher zunächst stärker als das Trigon. Andererseits entspricht das Sextil vom Namen her ein Stück weit dem sechsten Haus. Demnäh wäre es schwächer, hätte eine Art Wesentähnlichkeit mit Chyron (= "Wunde" und erst bei Bewusstwerdung "Heiler").
Will man fallweise eine Analogie mit Jupiter als naheliegend postulieren, ist das Sextil wohl anspruchsvoller. So könnte es bedingen, möglichst gradgenau zu sein. Wie gesagt: "könnte" (mal so eine Hypothese). Oder die Energien müsssen dann wirklich gut zueinander passen.
Das Trigon als erfolgsuntersützender Aspekt ist da einfacher, unkomplizierter, geschmeidiger. Wenn in der Litueratur eine wesentähnlichkeit mit Venus, dem Beziehungsplaneten von grundauf erwähnt wird, finde ich das plausibel. Gerade in finanziellen Zusammenhängen (eine Mitbedeutung von Venus), ebenso bei Kunst, Erotik oder zwischenmenschlichen Verbindungen (sei es zwischen den erwähnten Gangstern oder zwischen seriösen Geschäftsleuten, in der Familie oder am Arbeitsplatz) dürfte das Trigon somit auf einfache Weise begünstigend wirken.
Deine Frage: Um kurz eine erste ergänzende Fragestellung einzubringen: Was ist stärker, das Trigon oder das Sextil?
Eine gute Frage, die ich so nicht auf einen einzigen Nenner bringen kann. Die Wirkung eines Aspekts hängt nicht vom Aspekt selbst ab, sondern von den kosmischen Stellungen der beiden beteiligten Planeten. Die Elemente Luft, Feuer, Erde und Wasser spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Gleiche Inhalte haben die größten Affinitäten zu gleichen Inhalten. Trigon ergeben sich nur innerhalb gleicher Elementen. Feuer zu Feuer und Wasser zu Wasser, usw. Wesens- gleiches liebt Wesensgleiches. Fragt man Ehepaare darüber sind Gemeinsamkeiten der feste Kitt langjähri- ger Beziehungen.
Somit ist das Trigon für sich allein betrachtet unter den positiven Aspekten wohl der stärkste Aspekt.
Sextil hingegen verbindet sich mit ungleichen Elementen: Feuer verbindet sich mit Luft, Erde mit Wasser. Biologische betrachtet ist warme Luft und befeuchteter Boden Lebensgrundlage für alles Lebende. Somit ist das Sextil ebenfalls ein positiver Aspekt, aber durch seine diverse Zusammenstellung zweier verschie- dener Elemente als dem Trigon gegenüber schwächer anzusehen.
Soweit zu den Elementen. Wie bereits im vorigen Beitrag notiert, „wissen“ Aspekte nichts über das Thema das sie verbinden. Trigone und Sextile bringen Dinge einfach zustande, gleich welchen Inhalts. Ist der Ereignisinhalt negativ und die Planeten kosmisch schlecht gestellt ist das Ergebnis des Ereignisses negativ und die Durchführung glückhaft, wie bereits oben dargestellt.
Die Hierarchie in der Wertigkeit der Aspekte möchte ich allein auf den Aufwand beziehen der erbracht werden muss, um ein Ereignis geschehen zu lassen. Deutlich in ihren Strukturen sind Opposition und Trigon, sowie Quadrat und Sextil.
Deine Frage, Bernd, erheischt eigentlich eine weitaus umfangreichere Würdigung als es hier geschieht. Doch wollte ich mich auf das Notwendigste beschränken. Danke für Deine interessante Anregung einmal darüber nachzudenken. Schönes Wochenende, Franz-Josef
Nachgedacht: Woran soll man die Stärke oder Schwäche eines Aspektes erkennen? Ein Aspekt ist wie ein Strahl der zwei Dinge miteinander verbindet. Auf das was verbunden werden soll kommt es an; es geht nur um das WAS und WIE.
Publikationen Chiron Verlag "Würden und Schwächen der Planeten" "Traditionelle Stundenastrologie in der Praxis" 51 Fragen aus 11 Lebensbereichen
Die Häuser habe ich von Anbeginn als analog betrachtet, so daß Zeichen + Herrscher + Haus eine Einheit bilden; ich habe allerdings auch 12 Herrscher zur Verfügung und nicht 10 oder 7.
Negative Wirkungen von Trigonen hätte ich in 30 Jahren Astrologie oft beobachtet, würde ich traditionell astrologisieren. Die Arbeit mit einigen Asteroiden und Zentauren splittet die Verantwortlichkeiten, es wird komplexer und es zeigt sich, daß die Trigone gar nicht zum negativen Charakter einer Sache beitragen - was in entsprechenden Fällen auch nicht paßt, wenn ich Trigonen grundsätzlich und konsequent positive Wirkungen zuschreibe -, sondern vielmehr die die negativen Umtriebe anderer Objekte abschwächen. So haben Trigone etwas jupiterales.
Ich habe nie verstanden, warum die Doppelbelegung für die Herrscher Merkur und Venus zu 2 Zeichen / Häusern in der Szene so wenig Anstoß findet. Als ich vor über 30 Jahren zur Astrologie fand, habe ich diese Doppelbesetzung für mich ziemlich schnell abgeschafft; allerdings ausgelöst durch einen äußeren Impuls. Ich war offen für die Addierung neuer Objekte zum System, und das hat die Zuständigkeiten neu geordnet. So erlebe ich die Szene als - obwohl als unter Uranus stehend gemutmaßt - ziemlich festgefahren und konservativ; bloß keine Experimente, bloß nichts Neues und vor allem keine Änderungen am System ...
Ich arbeite auch schon seit Urzeiten mit Nebenaspekten - insgesamt mit 12 Aspekten - und habe dabei wertvolle Entdeckungen gemacht, beziehungsweise die Multipolarität der Astrologie im Hinblick auf Zuständigkeiten und Entsprechungen bestätigt bekommen.
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #1Aspekte sind gekennzeichnet je nach den Spannungsverhältnissen der Tierkreiszeichen untereinander. Die Spannungsverhältnisse unter den Tierkreiszeichen bestimmen den Aspektcharakter. Noch einmal, Aspekte beschreiben die Art und Weise wie sich Ereignisse ereignen, wie etwas geschieht.
Immer wieder bin ich auf Leute gestoßen, die beispielsweise eine Konjunktion nicht als solche anerkennen wollten, wenn zwischen den beteiligten Akteuren eine Zeichengrenze liegt. Konjunktion hier nur als verdeutlichendes Beispiel. Die Konjunktion wäre am Himmel zu erkennen, daß zwischen den beiden Planeten eine Zeichengrenze liegt nicht. Insofern habe ich das schnell für mich als Mißkonzept abgetan.
Was Spannungen zwischen 2 Zeichen betrifft, verweise ich gerne auf das Verhältnis Zwillinge-Schütze; Opposition = negativ; aber nein, diese beiden Zeichen harmonieren an sich ziemlich gut sogar, haben Gemeinsamkeiten.
Wie das Verhältnis 2er Objekte zueinander geartet ist, und wie sich entsprechend Ereignisse entwickeln, läßt sich anhand von Aspekten tatsächlich ziemlich gut skizzieren. Das ist mir spätestens klar, seit mir die Wirkung von Anderthalbquadraten bewußt geworden ist.
Generell aber muß sich sagen, daß alle Aspekte außer Konjunktionen und Anderthalbquadraten sekundäre Deutungsmöglichkeiten darstellen; viel bedeutsamer sind Positionen in Häusern und Zeichen, diese sind wie Konjunktionen und Anderthalbquadrate primäre Deutungsmöglichkeiten, sie haben die größere Energie im Vergleich mit Aspekten, wo die Energien sich nicht direkt sondern über größere Entfernung treffen.
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #4Woran soll man die Stärke oder Schwäche eines Aspektes erkennen?
Direkt an der Orbis-Größe, indirekt wird es dann etwas komplizierter. Harmonieren die beteiligten Objekte, sind natürlich auch die Apekte die sie eingehen intensiver.
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19.12.2024 09:09 (zuletzt bearbeitet: 19.12.2024 10:29)
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