eine Freundin fragte mich heute, ob sie von ihrer kürzlich verstorbenen Mutter (der Vater ist schon länger verstorben) Geld oder eine Eigentumswohnung erben wird. Die Sache ist etwas kompliziert, weil die Freundin vermutet, dass die Mutter sie auf den Pflichtteil gesetzt hat. Zudem hat die Freundin ein paar Jahre lang monatlich Geld erhalten, das vom Erbe abgezogen werden wird. Die Mutter hinterlässt zwei Eigentumswohnungen. Es gibt als zweiten Erben noch einen Bruder. 21.02.2023, 17Uhr47, 20 Sekunden, Erding.
Ich meine, generell ist das Erbe im 2. vom 10. Haus zu finden, da es von der Mutter kommt. Das wäre der peregrine Mond im Fischen, der sich verdächtig dem Neptun nähert. Die Mutter ist Herr von 10, also Venus, die zumindest keine negative Rezeption mit Herrn 1 (Merkur=Fragestellerin) hat.
Da der Mond peregrin ist, würde ich jetzt nicht von einem größeren oder nennenswert großen Erbe ausgehen. Aber woran erkenne ich, ob es eine Immobilie ist? Wäre das eventuell der Fall, wenn der Mond in einem Erdzeichen steht? Das vierte Haus der Mutter kann ich ja nicht nehmen, weil Merkur schon für die Fragestellerin verwendet wird.
Wäre für einen Tipp dankbar.
Viele Grüße von Chanda
PS: Ich wollte die Graphik einfügen, aber da hat sich was geändert und ich konnte es nicht, so wie früher von meinem Astroplus ausgehend.
Mond, Herr von 11, signifiziert den Nachlaß der Mutter. Seine Konjunktion mit Venus, Herrin von 3, zeigt dei Erbschaft des Bruders an.
Ohne Verbindung des Mondes mit Merkur, dem Herrn des Aszendenten und des 2. der Fragerin, erbt sie nichts, was über den Pflichtteil hinausginge - wenn denn überhaupt.
danke für deine Tipps. Die eigentliche Frage war aber, ob es eine Immobilie, eine der Eigentumswohnungen sein wird. Ob der Pflichtteil abzüglich der noch zu Lebzeiten der Mutter geleisteten Zahlungen dem Wert einer Wohnung entspricht, ist unklar. Ich glaube eher nicht, dass es eine Wohnung werden wird. Dafür steht der Mond nicht stark genug.
vorab eine Bemerkung zu Erbschaften: Ich denke nicht, daß bei Fragen nach dem Erbe zwischen Vermögen im Sinne des 2. Hau- ses und Immobilien im Sinne des 4. Hauses unterschieden werden sollte, sondern daß der Nachlaß eines Menschen als Ganzes be- trachtet werden muß.
Danach wird der gesamte Nachlaß der Mutter durch den Mond sig- nifiziert (Herr des 2. vom 10.); die Fragerin und ihr eigenes (vor dem Erbfall bestehende) Vemögen durch Merkur; der Bruder durch Venus; das Vermögen des Bruders durch Mars, den Herrn des 2. vom 3.
Das anstehende Trigon zwischen dem Mond und Venus bringt den, wenn nicht gesamten, so doch zumindest den wesentlichen Teil der Erbmasse zum Bruder. Insofern scheint die Fragerin vom Erbe ausgeschlossen zu sein.
Regelmäßig bilden die Erben eine Erbengemeinschaft. Das Geamterbe fällt dann jedem der Erben zu gleichen Anteilen zu, sodaß, wenn die Erbein uneinis sind, sämtliche Vermögenswerte der Erbmasse verkauft werden müssen und der Erlös dann zu gleichen Teilen auf die Erben zu verteilen ist.
Wenn aber ein Erbe enterbt wird, dann gehört er nicht zur Erbenge- meinschaft. Ihm steht dann nur ein Geldanspruch in der Höhe seines Pflichtteils, d.h. der Hälfte seines gesetzlichen Erbteils, gegen die Mitglieder der Erbengemeinschft zu.
Genau dies scheint das Horoskop hier nahezulegen: Merkur (Person und Vermögen der Fragerin) befindet sich in Applikation zu Mars, dem Signifikator des Vermögens des Bruders. Die Fragerin erbt nicht, sondern erlangt mit dem Tod der Mutter, dem Erbfall, ledglich einen Geldanspruch gegen ihren Bruder in Höhe eines Viertels des Wertes des Erbes, fallses außer ihrem Bruder keine weiteren Erben gibt.
Die Höhe diese Geldanspruchs kann aus der Qualität von Mars abge- leitet werden, der sich immerhin in seiner, wenn auch schwächsten, Würde des Gesichts befindet. Daraus muß wohl geschlossen werden und es ist zu befürchten, daß der Pflichtteil tatsächlich noch um die früher erfolgten Zahlungen gekürzt werden wird.
Zusammenfassung:
Die Fragerin wird mit dem Tod der Mutter keine Erbin, erbt also we- der einen Teil der Wohnungen, noch andere Vermögenswerte, son- dern erwirbt gegen den Bruder einen Geldanspruch in Höhe eines Viertels des Nachlaßwertes, und dieser Betrag wird wahrscheinlich noch um die früher erfolgten Zahlungen gemindert.
Meine Bekannte erzählte mir kürzlich, dass sie vom Nachlassgericht einen Brief erhalten hat: Ihre Mutter hat ihr tatsächlich eine Eigentumswohnung hinterlassen. Das war das Höchste, was sie erhofft hatte. Das Nachlassgericht selbst hat anscheinend keine Kenntnis von den Zahlungen zu Lebzeiten und daher solche auch nicht abgezogen. Ob der Bruder das noch geltend machen wird, bleibt abzuwarten.
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21.02.2023 18:23 (zuletzt bearbeitet: 21.02.2023 18:27)
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