Hinsichtlich der hier zutage getretenen Problematik möchte ich einen Versuch der Klärung unternehmen.
Einigkeit bsteht wohl darüber, daß Eigentum und Besitz dem 2. Haus zugehören.
Desweiteren ist eine der Bedeutungen des 8. Hauses, neben Schwierig- keiten und Problemen und vielem mehr, die Angst.
Wenn ich nun den Herrn des 8. Hauses untersuche, als Signifikator für Angst, dann kann ich versuchen festzustellen, auf was und worauf sich die Angst bezieht: auf offene oder verborgene Feinde, auf Krankheit oder die Karriere, auf Geschwister oder die Eltern, die Kinder oder den Besitz.
Grundsätzlich oder hauptsächlich gibt die Verbindung des Signifikators des 8. Hauses mit dem jeweiligen Signifikator des entsprechenden Hau- ses darüber Auskunft, also mit dem Herrn des (in der oben genannten Reihenfolge der Häuser) 7., des 12., des 6. oder des 10., des 3., des 4., des 5. oder eben auch des 2. Hauses.
Nur mit dem grundsätzlichen Bestehen einer solchen Verbindung zwi- schen den Signifikatoren kann der abstrakten Angst oder Furcht des 8. Hauses eine bestimmte Richtung gegeben werden, oder besser: festge- stellt werden, worauf sich diese Angst bezieht. Ohne eine solche Verbin- dung bleibt die abstrakte Angst des 8. Hauses unbestimmt.
Meine Kritik bezog sich darauf, daß eine solche Verbindung zum 2. Haus nicht in die Beurteilung mit einbezogen war und lediglich mit dem Bezug auf das 8. Haus die Angst um den Besitz festgestellt wurde, ohne daß geprüft worden war, ob eine Bezug zum Besitz, signifiziert durch den Herrn des 2. Hauses, überhaupt besteht.
ich würde noch ergänzen, dass die Wertschätzung, ein ideelles Gut, im 2. Haus zu finden ist. Und die Wertschätzung, die ich von anderen erhalte (oder nicht) ist im 8. Haus. Um hier bei dem diskutierten Horoskop zu bleiben, könnte man dann mutmaßen, dass die Freundin mit einem schwachen gedrehten 8. Haus generell glaubt, von anderen nicht genug Wertschätzung zu erhalten.
Viele Grüße Chanda
Hallo Chanda,
mir ist gegenwärtig nicht bewußt, welche (traditionellen) Autoren von der Bedeutung des 2. Hauses für das Selbstwertgefühl schrei- ben - außer Frawley.
Frawley erweitert dann das Selbstwertgefühl dahingehend, daß es auch die Wertschätzung des anderen umfaßt *). In einem letzten Schritt steht das 2. Haus dann für eine oder die Wertschätzung an sich, betrachtet als eine übertragbare Sache (Frawley: "seen as a transferable thing".
Wollte man Frawley folgen, dann würde aber das 2. Haus etwas über das eigene Selbstwertgefühl aussagen, der in schlechten Würden stehenden Signifikator des 8. aber etwas über das, dann schlechte, Selbstwertgefühl des anderen, nicht aber das eigene des jeweiligen As- zendenten.
Ob diese schlechte Wertschätzung sich dann auf den anderen (7) selbst richtet, oder doch auch auf andere(s), den Aszendenten beispielsweise, ergibt sich dann aus erst weiter zu ermittelnden Umständen, etwa aus den Positionen und Aspekten der jeweiligen Signifikatoren. ____________________ *) Sein Beispiel: Herr von 1 in 8 bedeutet, daß es dem Frager nicht auf den anderen an sich ankommt, sondern auf dessen, sich auf den Fragen- den richtende, Wertschätzung.
Letztlich bin ich immer der Meinung, dass sich Regeln in der Praxis bewähren müssen. Das Anlehnen an die Regeln alter Meister ist für mich immer nur solange wertvoll, wie ich sie praktisch nachvollziehen kann. Ich muss mal in meinem Fundus gucken, ob ich ein Stundenhoroskop habe, wo es um dieses Thema ging.
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04.11.2021 16:26 (zuletzt bearbeitet: 04.11.2021 16:51)
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