Der Leerlauf ist ein Zustand eines Planeten, in dem er sich nicht in einer aktuellen Applikation an einen anderen, langsameren Planeten befindet. Die Lichter, also die Sonne und der Mond, können sich ebenfalls im Leerlauf be- binden.
Die Forlge des Leerlaufs besteht darin, daß der betreffende Planet als Sig- nifikator eines Fragehoroskops das Nachgefragte in den seltensten Fällen zur Vollendung kommen läßt.
Es werden unterschiedlche Ansichten darüber vertreten, wann ein Leerlauf eines Lichtes oder eines Planeten vorliegt: Ob noch vor der Zeichengrenze Konjunktion oder Aspekt vollendet sein müssen, um einen Leerlauf auszu- schließen, oder ob eine auch über die Zeichengrenze hinausführende Appli- kation ausreicht, um einen Leerlauf zu verneinen.
Zur Unterscheidung der im wesentlichen 2 unterschiedlichen Auffassungen darüber, was unter einem Leerlauf der beiden Lichter und der Planeten zu verstehen ist, sind drei Elemente wesentlich: Erstens, Applikation; zweitens, Vollendung oder Perfektion einer Konjunktion oder eines Aspekts; drittens, Zeichengrenzen.
Es besteht ein Unterschied zwischen einer Applikation und der Vollendung ei- nes Aspekts.
Eine Applikation beginnt, sobald sich ein schnellerer Planet auf einen anderen Planeten oder dessen Aspektort zubewegt und der Abstand zwischen beiden Planeten der Hälfte der Summen der Orben beider Planeten entspricht.
Beispiel: Die Sonne auf 20 Grad Widder. Sobald der Mond 6°30´ Widder er- reicht, befindet er sich in Applikation auf die Sonne, denn die Sonne besitzt allgemeiner Ansicht nach einen Orbis von 15°, der Mond von 12°; die Sum- me beträgt 27°, deren Hälfte 13°30´; 20° - 13°30´ ergibt die oben genan- ten 6°30´ im Widder und die Position des Mondes im Beginn seiner Applika- tio auf die Sonne.
Diese Konjunktion wäre auf etwa 21° vollendet, denn während der Applika- tion des Mondes an die Sonne bewegt sich diese ja ebenfalls weiter.
Beide Auffassungen würden in diesem Fall einen Leerlauf des Mondes vernei- nen.
Nach Dariot und Lilly bleibt eine Applikation auch über eine Zeichengrenze hinweg bestehen. Nur dann befindet sich ein Planet im Leerlauf, wenn er sich in seiner aktuellen Position noch nicht, oder nicht mehr, in einer Applikation an einen anderen Planeten befindet, mag auch die Vollendung der Konjunk- tion oder des Aspekts erst im folgenden Zeichen erfolgen.
Beispiel: Die Sonne auf 5° Stier, der Mond in Widder. Sobald der Mond die Distanz von 13°30´von der Sonne erreicht, also auf der Position 21°30´ im Widder, beginnt seine Applikation an die Sonne; folglich befindet er sich nach den Lehren Lillys aich nicht im Leerlauf.
Anders die Auffassung, die eine Vollendung des Aspekts noch innerhalb des Positionszeichens verlangt und beim ersten Beispiel einen Leerlauf des Mon- des verneinen, gegen die Lehre von Lilly aber im zweiten Beispiel einen Leer- lauf des Mondes bejahen würde, weil eine über die Zeichengrenze hinwegfüh- rende Applikation keinen Bestand habe.
Die Erfahrung bestätigt die Richtigkeit der Auffassung von Lilly, daß das entscheidenden Kriterium für die Feststellung eines Leerlauf nicht die Voll- endung der Applikation noch vor der Zeichengrenze ist, es vielmehr ent- scheidend darauf ankommt, ob sich die jeweiligen Planeten bereits in App- likation befinden, auch wenn die Vollendung erst, nach dem Überschreiten der Zeichengrenze durch den sich applizierenden Planeten, im folgenden Zeichen stattfindet.
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10.08.2021 12:06 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2021 11:58)
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